Wir-Gefühl mit Wolfgang Ambros

WENDLINGEN: Der Alpenrocker sorgt beim Zeltspektakel für Partystimmung

Von Peter Eltermann

Wenn Altmeister Wolfgang Ambros mit seiner Band Die No. 1 vom Wienerwald Hof hält, strömen die Massen. Und so war man denn auch gut beraten, wenn man rechtzeitig beim Wendlinger Zeltspektakel eingetroffen war, um wenigstens einen halbwegs passablen Blick auf die Bühne zu erhalten. Die Enge, ein brillanter Sound und eine gute Lightshow gemischt mit der eingängigen Musik von Ambros waren die Mixtur, die für Partystimmung pur sorgten. Die Fans wippten, schunkelten und sangen gleich vom ersten Song an begeistert mit ihrem Idol aus der Alpenrepublik mit.Ambros machte sich nicht die Mühe hochdeutsch zu reden. So blieben seine Ansagen wie seine Songs durchgängig in seiner breiten österreichischen Mundart, die Unkundigen nicht leicht verständlich war. Aber seine eingefleischten Fans schienen sowieso fast jede Zeile seiner Lieder auswendig zu kennen, was immer wieder dann beeindruckend war, wenn der Kultbarde mitten im Lied aussetzte und seine Anhänger weitersingen ließ.Überhaupt beherrschte Ambros den Umgang mit dem Publikum hervorragend, und so sprang der Funke sehr schnell über und es machte sich ein richtiggehendes Wir-Gefühl breit. Neben politischen Statements, unter anderem zu Stuttgart 21, nahm sich der Österreicher auch immer wieder selbst auf die Schippe, bezeichnete seine Liebeslieder als "schmalztriefende Schnulzen" oder "Süßholzgeraspel", stufte sein erstes selbstgeschriebenes Lied "Dei Foto" als "bedeutungslos" ein oder witzelt über einen verpatzten Einsatz bei einem Lied. Insgesamt schien dem Sänger, der mit "Schi­foan" Furore machte, dieser Allerwelts-Skifahrerhymne, bei aller Querdenkerei der Humor immer sehr nah zu sein.

 

Begleitet von einer genialen Band

Unter dem Motto "Das Beste vom Besten 2010" präsentierte er hauptsächlich alte Lieder, darunter "Es lebe der Zentralfriedhof", "Da Hofa", "Du verstehst mi net" oder aber "Gezeichnet für's Leben". Begleitet wurde Ambros von einer genialen Band. Darunter ein herausragender Günther Dzikowski an den Keyboards, der zwischendurch auch schon mal zum Akkordeon, von Ambros als "Sportgerät" bezeichnet, griff. Ihm zur Seite standen ein sensationeller Roland Vogl an der E-Gitarre, am Schlagzeug ein großartiger Harry Stampfer sowie Erich Buchebner, der den Bass hervorragend bediente. Die stimmgewaltigen Background-Sängerinnen, Gitti Guggenbichler und Ursula Gerstbach vervollkommneten die Truppe. Mit seiner Musik verbreitete Ambros unter seinen alten und an diesem Abend neu gewonnenen Fans gute Laune und die Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen.

Das Publikum hat Wolfgang Ambros von Beginn an im Griff. Seine Fans klatschen und singen seine Lieder begeistert mit.Foto: Kaier