"Anfangs hatten wir schwer zu kämpfen"


10.10.2007


 

Villingen-Schwenningen (eli) - Als gemeinsames Projekt der Jugendhäuser Köngen und Wendlingen startete das Zeltspektakel vor 25 Jahren. Der damalige Wendlinger Jugendhausleiter Josef Kuhner brachte es ins Rollen. Vorläufer war ein überschaubares Festival hinter dem Zentrum Neuffenstraße. "Da entstand bei unseren Ehrenamtlichen der Wunsch, etwas Größeres auf die Beine zu stellen." Kuhner war jahrelang beim Club Voltaire in Tübingen an dessen Festival beteiligt und hatte Erfahrung im Kulturmanagement.

Er habe seinen Jugendlichen die Illusion genommen, dass so ein Festival nebenbei zu stemmen sei. "Klar war, dass für den Aufbau jeder eine Woche Urlaub nehmen muss." Kuhner, der heute im Jugendamt der Stadt Villingen in leitender Position tätig ist, organisierte das Zelt des Zirkus Bonanza.

Anfangs hätten sie sehr kämpfen müssen, erinnert er sich. Köngen und Wendlingen gaben einen kleinen Zuschuss, der um 4000 Mark lag. Für die jungen Leute sei die Organisation eine wichtige Erfahrung gewesen. Kuhner selbst investierte immens viel Freizeit. Mehrmals lieh er dem Festival 3000 Mark oder mehr von seinem Privatkonto, "damit wir in den ersten Tagen genug Wechselgeld hatten". Das Geld habe er erst viel später wieder bekommen. Da hätte er sich mehr Unterstützung von den Kommunen gewünscht. "Von uns verlangte man ja auch Professionalität."

Mit der Band Eulenspygel, mit Martin Kolbe und Anne Haigis startete das Zeltspektakel im Oktober 1983. "Der Durchbruch kam mit den Biermösl Blosn." Damals habe Kulturarbeit in den Jugendhäusern größeren Stellenwert gehabt. Nach neun Jahren stiegen die Jugendhäuser aus der Organisation aus. Kuhner selbst wechselte nach Villingen-Schwenningen. Er freut sich, dass der Zeltspektakelverein das Festival so erfolgreich weiterentwickelt hat.